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Sinus pilonidalis

Der Sinus pilonidalis ist eine rezidivierende Erkrankung im Bereich der Rima Ani

Der Sinus pilonidalis (Auch als Dermoidzyste oder Sakraldermoid bezeichnet) ist eine Erkrankung die im Bereich der Rima Ani (Gesässfalte) durch Einwachsen von Haarwurzeln nach Innen entsteht. Dabei kommt es zur Ausbildung eines Gangsystems in die Tiefe. In diesen Gängen finden sich typischerweise grössere Haarbüschel. Von aussen sind lediglich kleinste punktförmige Öffnungen zu sehen (Sogenannte Pori). Ein Sinus pilonidalis entsteht gehäuft bei stärker behaarten Patienten und bei sitzender Tätigkeit. Diese Gänge sind prädestiniert zur Ausbildung einer Entzündung mit Bildung eines Abszesses. Oftmals kommt es auch zu wiederholten Entzündungen. 
 Bei einer akuten Entzündung muss primär der Abszess entlastet werden. Heute wird dies durch eine kleine Inzision im Bereich des Abszesses erreicht. Eine grosse Inzision des Abszesses oder auch eine komplette Exzision bei Vorliegen einer akuten Abszedierung ist heute nicht mehr indiziert. Bevorzugt wird eine Entlastung in der Akutsituation mit folgender definitiver Behandlung nach Abheilen der Entzündung. So kann eine deutlich schneller Wundheilung erreicht werden bei sehr geringem Rezidivrisiko. 
 In der akuten Situation muss lediglich eine Inzision des Abszesses erfolgen. Dies kann oft ambulant in lokaler Betäubung erfolgen. Nach Abheilung des Abszesses kann dann die definitive Sanierung mittels Sinusektomie geplant werden. Dabei wird der Sinus über kleine Inzisionen komplett exzidiert. Damit kann in rund 80% der Patienten ein erneutes Auftreten eines Abszesses oder die Ausbildung eines neuen Sinus pilonidalis verhindert werden. In seltenen Fällen muss die Operation mehrfach durchgeführt werden um Beschwerdefreiheit zu erreichen.  

 

Inzision bei Abszess

Bei akuter Entzündung muss eine Inzision zur Drainage des Abszesses erfolgen. Die Inzision kann in gewissen Fällen auch in lokaler Betäubung erfolgen. Die Inzision wird dabei relativ klein gehalten da eine definitive Sanierung immer in einem zweiten Schritt mittels Sinusektomie erfolgen sollte. 

Sinusektomie

Bei der minimalinvasiven Sinusektomie wird das Gangsystem gezielt exzidiert unter Erhaltung der Hautbrücken zwischen den einzelnen Öffnungen (Pori). So kann eine deutlich schnellere Wundheilung erreicht werden. Dank sehr geringer Rezidivraten ist dies heute die Standardtherapie.